Müllvermeidung in der Familie

Seit einiger Zeit geht mir dieses Thema nicht mehr aus dem Kopf. In dieser Zeit habe ich schon einiges verändert. Dennoch ist unsere Bilanz sicher nicht besonders toll. Aber auch die kleinen Fortschritte freuen mich sehr.

Seit Anfang des Jahres haben wir die Möglichkeit entdeckt, dass es in unserer Gemeinde die 80l-Restmülltonne gibt. Da ich ja schon seit ca. 2 Jahren bemüht bin, unser Müllaufkommen zu reduzieren, schaffen wir es mittlerweile locker, mit dieser Tonne 4 Wochen auszukommen. Bisher war sie erst einmal voll und da gab es außergewöhnlichen Müll vom Aussortieren.

Ansonsten wird noch die Papiertonne alle vier Wochen geleert. Diese Tonne ist mir für meinen Geschmack noch zu voll. Ich habe den Papiermüll zwar schon deutlich reduzieren können aber dennoch. Die Tonne wird im Normalfall auch nicht randvoll, trotzdem ist es mir noch zu viel. Ich habe seit Anfang des Jahres immer wieder Firmen, die uns „Infopost“ oder ähnliches schicken, per Mail angeschrieben, dass ich so etwas nicht möchte. Auch die Kataloge und Prospekte, die so ins Haus flattern, haben mittlerweile stark abgenommen. Ich fürchte nur, dass man dies immer und immer wieder machen muss.

Bisher haben wir bei Tisch immer mal wieder für kleinere Kleckereien Papiertaschentücher aus der Box benutzt. Die Tatüs aus den Plastikpäckchen benutzen wir schon lange nicht mehr wirklich, höchstens für unterwegs; aber auch das ist eher selten der Fall. Zwischenzeitlich machte es den Kindern ziemlichen Spaß, sich mal eben den Mund oder die Hände mit den Tüchern abzuwischen. Ein riesiger Papiermüllberg entstand hierdurch. Nun hatte ich die Idee, Stoffreste von upgecycelten Sachen aus meinem Fundus in händelbare Läppchen zu schneiden und diese zu benutzen. Ich hatte einfach keine Lust, richtige Servietten zu nähen. Außerdem ist meine Nähmaschine zur Zeit in Reparatur. Also habe ich den Kindern eine Zickzackschere für Stoff in die Hand gedrückt und ihnen ungefähr das Maß vorgegeben. Sie hatten viel Spaß dabei und jetzt haben wir ein Körbchen mit diesen Läppchen und siehe da: Sie werden benutzt und wir haben weniger Papiermüll. Nach Gebrauch wandern die Läppchen einfach in die Wäsche und werden danach wieder benutzt.

Prima! Ich werde sicher, wenn meine Nähma wieder bei mir ist, auch Ersatz für die olle Küchenrolle nähen. Aus alten Handtüchern und Baumwollstoff, dachte ich, könnte ich kleine Läppchen nähen, mit denen man mal eben ein Malheur wegwischen kann. Ich stamme ja aus einer Zeit, in der es diese ach so praktischen Küchenrollen gar nicht gegeben hat. Ich kann mich noch daran erinnern, wie sie Einzug in die Haushalte genommen hat. Also kann ich mich auch noch an die Zeit davor erinnern und dass es auch vorher irgendwie immer gelungen ist, kleine Pfützen weg zu wischen. Ui!! 😉

Irgendwie finde ich es schon erschreckend, wie selbstverständlich und „unverzichtbar“ manche Dinge geworden sind, die eigentlich so überflüssig sind wie nur was. Da hat die Werbeindustrie wirklich ganze Arbeit geleistet. Aber wie gut, dass der Mensch im Allgemeinen ein Gehirn hat und Erinnerungsvermögen, Kreativität und Kombinationsgabe. Wenn man dann noch bereit ist, sich selbst und sein Verhalten zu überprüfen und um die Ecke zu denken, dann geht da was! Ich muss schon sagen, manches Mal lache ich über mich selbst, wie ich tage- und wochenlang grübele und die Lösung im Grunde total simpel ist.

Naja, so gehe ich immer wieder neue Themen an. So werden wohl auch bald die Frischhaltefolie und die Alufolie, deren Verbrauch ich schon drastisch eingeschränkt habe, nicht mehr in unseren Haushalt kommen.

Im ersten Schritt, wenn mir aufgefallen ist, was wir häufig nutzen und wegwerfen, schaue ich, welche spontanen Alternativen es gibt. Dadurch reduziert sich der Verbrauch meistens schon gewaltig. Dann informiere ich mich bei anderen Bloggern, wie die das denn so machen und lasse mich inspirieren. Und dann suche ich Alternativen für die Situationen, in denen ich dieses garstige Zeugs irgendwie doch „brauche“. So geht es dem Dings dann Schritt für Schritt an den Kragen.

Auf diese Weise habe ich schon sehr viel Müll reduziert. Selbst die gelbe Tonne mit dem „Wertstoffmüll“ ist längst nicht mehr so voll wie früher. Im Vergleich zu den meisten anderen Haushalten in unserer Gegend sind unsere Tonnen doch sehr viel weniger gefüllt. Auch wenn wir längst nicht bei Zero Waste sind und auch nicht auf dem Weg dorthin – es tut sich was und ich bleibe dran. Und vor allen Dingen versuche ich auch die Kinder sanft zu sensibilisieren. Aber ich möchte das Ganze nicht dogmatisch behandeln.

Wichtig finde ich dabei, dass alles in unseren Alltag passt. Also nicht alles auf einmal ändern, sondern step by step und familienverträglich.

Müllvermeidung in der Familie

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