Letztes Jahr irgendwann habe ich bei tellyventure gelesen, dass Christine, die Blogbetreiberin, sich am Ende eines Jahres ein Wort aussucht, welches quasi stellvertretend für das folgende Jahr stehen wird (so habe ich das verstanden..). Ich konnte zunächst nicht viel mit dieser Idee anfangen, da es in meinem Kopf zu der Zeit nur so schwirrte vor lauter Vorhaben und Vorstellungen, was 2018 für mich bringen und ändern würde, dass es mir völlig unmöglich erschien, für all diese Gedanken ein einziges Wort zu „finden“.
Nun hat das Jahr begonnen, die Aufregung vor der größten Veränderung (meiner 19-monatigen Beurlaubung) legt sich langsam, all die Dinge, die ich mir vorgenommen habe, gehe ich tatsächlich auch an (ein absolutes Novum für mich!!) und mittlerweile schwirrt mir hauptsächlich ein Wort im Kopf herum: Reduzieren.
Ja, das scheint es zu sein. Ich werde 2018 vieles reduzieren. Teilweise, weil wir deutlich weniger Einkommen haben werden, teilweise, weil ich aus Nachhaltigkeitsgründen einiges Vereinfachen und Reduzieren möchte. Aber es sind ja nicht nur die äußeren Einflüsse, die mich zum Reduzieren veranlassen. In mir steckte schon immer der Wunsch nach Vereinfachung, Struktur in meinem Leben. Ich bin jemand, der früher als „Sensibelchen“ und „überempfindlich“ betitelt wurde; heute nennt man das empfindsam und hypersensibel, was ja schon fast salonfähig wird, zumindest gibt es mittlerweile einen offiziellen Begriff dafür und das macht es in den meisten Fällen gesellschaftlich anerkannt.
Ich sehne mich immer mehr nach Ruhe und Einfachheit, nach einem ursprünglicheren Leben ohne das Ganze Blingbling, mit viel weniger Chemie und sonstigen Giftstoffen, ob stofflicher oder geistiger Art. Und seit unsere Zwillies auf der Welt sind, bekommt dieser Wunsch in mir eine ganz andere Dimension. Auch sie sind solche empfindsamen Wesen, die ich schützen möchte. Oder besser gesagt, ich möchte Ihnen und auch mir zeigen, dass man sehr wohl als hypersensibler Mensch „normal“ leben kann. Durch meinen wunderbaren Mann (für mich im wahrsten Sinne des Wortes ein Geschenk des Universums, denn dort hatte ich ihn „bestellt“; aber das ist eine eigene laaange Geschichte ;-)) werde ich in diesem Bestreben unterstützt. Er nimmt diese Art zu leben für sich auch sehr gerne an, da auch er schnell reizüberflutet ist. Ich glaube, dass es vielen Menschen so geht, dass man aber so erzogen wurde/wird, diesen Wunsch zu betäuben. Ich schweife ab…
Also zurück zu meinem Wort: REDUZIEREN.
Ich möchte Folgendes in 2018 reduzieren:
- unseren Kram/Hausstand auf einen Stand, der uns gut tut
- unsere Ausgaben, die haushaltsmäßig weitestgehend durch mich getätigt werden
- unsere Müllproduktion; an diesem Punkt bin ich schon einige Zeit dran und werde das Thema nach und nach vertiefen
- meine/unsere Ausgaben für Stoffe und entsprechendes Zubehör
- meinen Perfektionismus
- Ärgernisse und dieses ständige „Ärger an mich heranlassen“-Syndrom
- unseren Plastikgebrauch
- meine Körpermasse (ich bin auf einem guten Weg! Hüpf, freu!)
- meine Zuckerzufuhr (öhöm, das wird noch….)
Ich erhoffe mir dadurch in erster Linie mehr Gelassenheit und, obwohl wir weniger Geld haben werden, mehr Handlungsspielraum und mehr Möglichkeiten aktiv unser Leben zu gestalten. Nicht zuletzt erhoffe ich mir dadurch mehr Ruhe und Entspanntheit und die Fähigkeit, das Leben noch mehr zu genießen und die schönen Seiten des Daseins an mich heran zu lassen, sowie noch mehr intensive Momente mit meinem Mann und meinen Kindern und auch mit mir selbst.
Tja mehr durch weniger, das ist wohl der hehre Wunsch, der dahinter steckt. Ich bin gespannt wie es werden wird. Ein guter Anfang ist schon gemacht. Also, in diesem Sinne: Frohes neues Jahr! 🙂
Das klingt wirklich sehr interessant. Reduzieren – Stress, Stoff, Wolle, Aufgaben, Termine – ist auch eines meiner Kernthemen für dieses Jahr. Ich lese gerne bei dir mit, vielleicht findet sich für mich die eine oder andere Inspiration.
Das freut mich sehr. Vielen Dank.
Vielleicht habe ich da ja wirklich noch die eine oder andere Idee, die Dich ansprechen wird. Das würde mich wirklich freuen, wenn ich Dir eine Inspirationsquelle sein könnte. 🙂
Ich lasse mich auch gerne von Anderen inspirieren; das erweitert die eigene Kreativität enorm, finde ich.