Entrümpeln im Urlaub

Tja, ich hatte mir ja eigentlich gedacht, dass ich noch vor unserem Urlaub zum Bloggen komme – Pustekuchen!

In der letzten Woche vor den Ferien begann das Drama: Eines unserer Kinder bekam Corona. Im weiteren Verlauf haben sich dieses Mal alle Familienmitglieder angesteckt. Gar nicht lustig! Jede/r hatte zwei Wochen damit zu tun. Fieber, Kopfschmerzen, Übelkeit, Gliederschmerzen usw. Das war wirklich richtiger Mist!

Dadurch konnten die Kinder nicht an den Abschiedsfeierlichkeiten in der Grundschule teilnehmen, so dass ihre Grundschulzeit sehr abrupt und sang- und klanglos zu Ende gegangen ist. Das war richtig mies. Da wir quasi in direkter Nachbarschaft zur Schule wohnen, haben wir das auch nicht wirklich ausblenden können (von unserem Haus aus kann man alles hören, was an der Schule passiert.

Außerdem konnten wir nicht wie geplant in den Urlaub fahren. Glücklicherweise konnten mein Mann und ich unsere Urlaube um jeweils eine Woche nach hinten verschieben. Dafür sind wir sehr dankbar. Dadurch, dass wir unsere Frankreichtour auch nicht wirklich fest gebucht hatten, sondern nur den ersten Campingplatz (und die Inhaber freundlicherweise kostenfrei unseren Aufenthalt verschoben haben!!), konnten wir dann eben mit 10-tägiger Verspätung endlich losfahren. Und wir wurden mit einem wunderschönen Urlaub versöhnt. Es war einfach wunderbar! *träum* Und auch nach fast vier Wochen Camping wollte keiner von uns wirklich nach Hause fahren…

Trotzdem und vielleicht gerade deswegen, habe ich weiter entrümpelt. Wir tragen uns ja schon länger mit dem Gedanken, eventuell für ein Jahr nach Frankreich zu ziehen. Das geht aber nur mit leichtem Gepäck. Zumal wir in dieser Zeit möglichst unser Haus möbliert vermieten möchten. Das geht ja nur, wenn wir auch die Schränke und Ecken leer von Gerümpel bekommen. Da sind wir zwar schon seit längerem auf einem sehr guten Weg. Aber seit unserem Urlaub wünschen wir uns diesen Aufenthalt in Frankreich noch mehr und das motiviert mich nochmal mehr, weiter auszusortieren und die aussortierten und nicht mehr benötigten Sachen zeitnah aus dem Haus zu schaffen.

Durch die Entrümpelei und dadurch, dass ich damit tatsächlich schon über vier Jahre sehr viel Arbeit habe, haben sich bei mir manche Einstellungen und Gewohnheiten stark verändert. Damit meine ich nicht nur das Konsumverhalten, sondern auch so Sachen wie, wenn ich etwas wegräume und mir auffällt, dass das eigentlich ein unnötiges Ding ist, räume ich das nicht weg mit dem Gedanken: „Das kann ich dann später mal nach XY bringen…“, sondern lege es direkt raus, um es zu verkaufen oder lege es in den Keller zu den Sachen, die zeitnah ins Sozialkaufhaus, den Kleidercontainer etc. kommen. Nur so als Beispiel. Dadurch sammelt sich nicht wieder neuer Kram an.

Das ist zwar in dem Moment scheinbar mehr Aufwand. Aber letztlich horte ich dadurch weniger und habe später nicht wieder einen riesigen Berg vor mir.

Nun aber mal zu den aussortierten Sachen seit dem letzten Post vom 08.06.! Meine Güte, wie schnell die Zeit vergeht….

Da ist zum Einen eine alte Rolle Tapete, die ich mal für ein Bastelprojekt genutzt habe; die ehemalige Kunstlehrerin der Kinder freute sich sehr darüber. 😉 Dann habe ich mal wieder Putzlappen aussortiert, 11 Stück haben uns verlassen. Ein altersschwacher Staubsauger, der mich nur genervt hat, mitsamt den Beuteln wanderte ins Sozialkaufhaus (die haben da auch eine Werkstatt und können solche Geräte immer gebrauchen), ein altes verformtes und durchlöchertes Shirt, dass ich auch nicht mehr zum Schlafen anziehen mag, sowie ein alter BH wanderten in den Kleidercontainer und ein alter, kaputter Holzkochlöffel wartet nun in der Brennholzkiste auf seinen letzten Einsatz. Ich habe noch zwei Holzkochlöffel. Es mangelt also nicht. *Augen verdreh*

Beim Packen für den Urlaub hatte ich festgestellt, dass zwei Tupperwarebecher aus der Campingkiste so eklig schmierig geworden sind. Igitt! Aus sowas mag ich nicht trinken, also weg damit. Und ein alter kaputter Tragebeutel aus einem unbeschreiblichen Material, das etwas an Vlies erinnert, wanderte in den Müll.

Im Urlaub selbst habe ich auch aussortiert, davon habe ich allerdings keine Bilder gemacht.

Verlassen haben mich da:

ein Elektrogrill

2 Slips

ein Paar Sandalen

eine uralte Decke

eine Tunika

ein Paar Badelatschen

ein Paar Schlappen

-> all diese – teilweise uralten – Dinge waren leider unrettbar kaputt gegangen.

Wenn ich also richtig gezählt habe, sind seit dem letzten Post insgesamt 28 Dinge entsorgt worden. Und das ohne gezielt auszusortieren. Nicht übel. Mit den bisher 604 aussortierten Sachen, komme ich also dieses Jahr auf 632 Dinge, die unser Haus verlassen haben. Bin mal gespannt, ob ich dieses Jahr die angestrebten 1000 Dinge aussortieren werde.

Aber ich weiß jetzt schon, dass in naher Zukunft noch einiges hinzu kommen wird.

Zusätzlich sortiere ich ja noch Sachen der Kinder aus, die ich nach wie vor nicht mitzähle. Da sind z. B. die alten Grundschulranzen mit Zubehör, die zwei Kinderautositze, die wir nicht mehr brauchen usw. Die Kinder selbst sortieren auch immer mal wieder aus. Eine meiner Töchter meinte sogar gestern noch zu mir, dass sie gerne noch mal das Minimalismusspiel machen möchte! Klar, gerne habe ich gesagt. Mal sehen, ob wir das im September hinbekommen, wir beide.

Außerdem machen wir weiterhin die 5-Minuten-Aufräumaktion im Spielzimmer. Das bringt unglaublich viel. Hätte ich früher nie geglaubt, dass 5 Minuten am Tag so viel ausmachen. Dabei wird natürlich auch immer mal wieder alter Bastelkram entsorgt oder aber auch Spielzeug in die Flohmarktkisten verräumt. Es ist ja wichtig, dass die ganze Familie dran bleibt, damit es sich nicht wieder so ansammelt wie vor unserer Minimalismusreise.

Nun verlinke ich aber zu Valomea, die ja dankenswerterweise ganz viele Berichte zu diesem Thema sammelt, nach dem Motto:

Entrümpeln im Urlaub
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2 Gedanken zu „Entrümpeln im Urlaub

  • 8. August 2022 um 14:38
    Permalink

    Oh, Corona für die ganze Familie…. das ist ja klasse! Wie schön, dass Ihr wenigstens den Urlaub verschieben konntet…
    Ich kann mir gut vorstellen, dass der Aufenthalt in Frankreich Euren Wunsch noch einmal verstärkt hat. Und da fällt das Trennen leichter. Mir wird allerdings bei so einer Vorstellung, das Haus anderen geordnet überlassen zu müssen, leicht schwindelig! *lach*
    Schön, dass Du dran bleibst.
    LG
    Elke

    Antworten
    • 10. August 2022 um 9:10
      Permalink

      Liebe Elke
      Ehrlich gesagt, können wir uns das auch erst vorstellen, seit es in unserem Haus deutlich übersichtlicher geworden ist. Ich glaube, vorher hätten wir einen solchen Gedanken nicht ernsthaft verfolgt.
      Von daher kann ich nur jedem Mut zusprechen, dran zu bleiben. Es lohnt sich – in mehrfacher Hinsicht. Aber das hast Du sicherlich auch schon für Dich feststellen können, wenn es in manchen Schränken doch übersichtlicher wird oder die eine oder andere Kruschecke verschwindet. Und zwar dauerhaft und nicht nur vorübergehend, wie es beim früheren Aufräumen immer der Fall war…
      Also ich bin Dir jedenfalls nach wie vor für Deine Aktion sehr dankbar. Denn mein kleines Motivationstief wurde dadurch eliminiert. Und die Resonanz zeigt ja auch, wie viele Andere diese Art von Motivation brauchen und annehmen.
      LG
      Tanja

      Antworten

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